Heute vor 84 Jahren zündeten die Nazis in ganz Deutschland die Synagogen an, sie plünderten jüdische Geschäfte und verwüsteten Wohnungen. Die Verfolgung der Juden durch die Nazis erreichte einen vorläufigen Höhepunkt. 20.000 Menschen wurden verhaftet oder mit Zügen der Reichsbahn in Konzentrationslager verschleppt. Auf dem deutschen Schienennetz begann die Logistik des Todes.
Die Jahre menschenverachtender nationalsozialistischer Diktatur in Deutschland und die Opfer der Holocaust sind ein nicht auszulöschender Teil deutscher Geschichte, Teil unserer Identität und damit auch Teil unserer Gegenwart.
Es gibt keine kollektive Schuld, aber es gibt eine kollektive Verantwortung; Verantwortung für die Erinnerung und für die Gestaltung der Zukunft. Verantwortung, Lehren aus den nationalsozialistischen Verbrechen zu ziehen.
Die Väter des Grundgesetzes haben diese Lehren gezogen und sie im ersten Artikel unserer Verfassung festgeschrieben: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
An diesem Auftrag, die Würde des Menschen zu achten, sie zu schützen und für Menschenrechte einzutreten, muss sich jeder einzelne von uns jederzeit messen lassen.
Wir wissen, dass Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in unserem Land nicht verschwunden sind. Deshalb müssen wir wachsam sein und die Grundwerte unseres Rechtsstaates jeden Tag aufs Neue bekräftigen. Wir, das sind wir alle.