Am 14. Juli wäre Karl-Heinz vom Bruch 100 Jahre alt geworden. Vielen Gevelsbergerinnen und Gevelsbergern dürfte er als langjähriger CDU-Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Bürgermeister noch in guter Erinnerung sein.
Karl-Heinz vom Bruch kam aus einer alten Gevelsberger Familie, die 300 Jahre den Klosterküster gestellt hatte. Der Vater war Ofenmaler bei der Firma Krefft, zusammen mit zwei Geschwistern wuchs er in Gevelsberg auf.
Er schloss die Mittlere Reife mit guten Noten ab, für das Abitur reichte das Geld der Familie nicht. Nach seinem Schulabschluss machte er eine Bankkaufmannlehre bei der Stadtsparkasse Gevelsberg, bevor er zur Wehrmacht eingezogen wurde und an der Ostfront in Russland verwundet wurde. Viel darüber gesprochen hat Karl-Heinz vom Bruch gegenüber seiner Familie nie. Nach Kriegsende heiratete er seine Frau Elfriede, aus der Ehe gingen drei Söhne hervor. Er machte sich als Kaufmann in Ennepetal selbstständig und blieb auch im Rentenalter Mitinhaber der Gustav Mücher KG.
Zusammen mit zahlreichen Gleichgesinnten gründete er noch im Mai 1945 die CDU-Ortsunion, in deren Vorstand er von Anfang an mitarbeitete. Nach den ersten Kommunalwahlen zog er gemeinsam mit Wilhelm Körner in den Gevelsberger Stadtrat ein. Damals war die CDU mit zwei Ratsmitgliedern die kleinste Fraktion.
1948 wurde vom Bruch zum „ehrenamtlichen Beigeordneten“ gewählt, später wurde daraus das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters. Das blieb er 36 Jahre bis zu seinem Ausscheiden aus dem Stadtrat im Jahr 1984, in einer Festsitzung wurde er als „Stadtältester“ verabschiedet.
Er war Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, im Ausschuss für den Rathaus-Neubau und im Planungsausschuss für den Bau des Hallenbades. Ebenso war er Mitglied des Verwaltungsrates der Stadtsparkasse Gevelsberg. Er war in den städtischen Gremien und in der Fraktion bekannt dafür, dass er gradlinig seine Meinung vertrat und kein Blatt vor den Mund nahm, bei allen politischen Diskussionen aber stets Mensch blieb.
Auch nach seiner Zeit als aktiver Kommunalpolitiker verfolgte er aufmerksam das Geschehen in seiner Heimatstadt und war noch oft Gast in den Fraktionssitzungen der CDU, wo er sich in die Diskussionen einbrachte.
In der Geschichte der Gevelsberger CDU gab es nur wenige Männer, die das Wirken der Partei so geprägt haben wie Karl-Heinz vom Bruch.
Die CDU-Gevelsberg verneigt sich vor seiner beeindruckenden Lebensleistung und wird sich stets an das erinnern, was er war: Ein pflichtbewusster von christlicher Kultur geprägter Mann, der es verstand, im Dienst der Bürger zum Wohl der Stadt zu agieren.